Ein Label für alle Fälle?
Shownotes
Kritikerinnen bemängeln, dass der Versuch, alle Kriterien wie Tierwohl, Klimabilanz, Stickstoffbilanz, Pflanzenschutz, Biodiversität und Sozialstandards in einem Score abzubilden, zu Mittelmaß führt, weil sich positive und negative Punkte gegenseitig aufheben. Kritisiert wird zudem, dass die Anwendung eines einzigen Standards für alle Produkte zu überbordender Bürokratie führt und etwa bei verarbeiteten Produkten aufgrund der Vielzahl der Zuliefernden nicht realisierbar wäre. Die Leitwirkung eines solchen Labels für Verbraucherinnen wird bezweifelt. Befürworter*innen unterstreichen, dass nur Staatlichkeit unabhängige und objektive Bewertungen garantieren könne und eine Vielzahl anderer Label überflüssig würden.
In dieser Podcast-Folge erläutern Hiltrud Nieberg und Christopher Zimmermann vom Thünen-Institut und Achim Spiller von der Universität Göttingen, ob ein Meta-Siegel für Lebensmittel funktionieren kann. Sie ordnen die verschiedenen Waren-Kennzeichnungen ein, sprechen über Vor- und Nachteile von Einzellabels, die Verantwortung des Staates für gezielte Verbraucher-Orientierung und der Verbraucher*innen beim Einkauf sowie Möglichkeiten, den Label-Dschungel einzudämmen.
Dr. Hiltrud Nieberg ist Agrarökonomin, Leiterin des Thünen-Institus für Betriebswirtschaft und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Dr. Christopher Zimmermann ist Fischereibiologe, Leiter des Thünen-Instituts für Ostseefischerei sowie Vorsitzender des Technischen Beratungsgremiums (TAB) und Mitglied des Aufsichtsrates des Marine Stewartship Council (MSC).
Prof. Achim Spiller ist Agrarökonom und Marketingexperte an der Georg-August-Universität Göttingen und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BMEL für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz.
Weitere Informationen: www.thuenen.de/podcast/8-ein-label-für-alle-faelle
Neuer Kommentar