Ist da noch ein Platz frei?

Shownotes

Um die im Koalitionsvertrag vereinbarten 70 Gigawatt Strom aus Offshore-Windenergie umzusetzen, reicht der zur Verfügung stehende Platz nicht aus, um die Raumansprüche aller Nutzer*innen inklusive des Meeresnaturschutzes zu erfüllen. Die Meeresflächen in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) wären zum Teil mehrfach überplant. Co-Nutzungen von Flächen, etwa der Windparkflächen durch bestimmte Formen der Fischerei oder Aquakultur, sind technisch möglich und in anderen Ländern wie Dänemark oder dem Vereinigten Königreich auch erlaubt. In Deutschland ist dies bisher grundsätzlich untersagt - auch mit dem Argument, dass der Nutzungsausschluss aus Windenergiegebieten den Eingriff in die Natur kompensiert und somit dem Naturschutz dient.

Unsere Gäste Karina Würtz, Stiftung Offshore-Windenergie, und Dr. Gerd Kraus, Thünen-Institut für Seefischerei, diskutieren Fragen wie: Können wir durch eine ökologisch und ökonomisch sinnvollere Aufteilung des Meeresraumes und geschickte Kombinationen auf einer Fläche mehrere Nutzungen so miteinander verzahnen, dass einerseits die Co-Existenz aller Akteure und ihrer berechtigten Interessen möglich wird und andererseits auch die übergeordneten gesellschaftspolitischen Ziele der Energiewende und des Naturschutzes in Einklang gebracht werden? Wäre es beispielsweise möglich, die Co-Nutzung von Windparkflächen dort zuzulassen, wo der ökologische Wert der Flächen eher gering ist, und sie mit Aquakultur (z.B. Algenzucht in der Ostsee, Muschelzucht in der Nordsee) oder mit stiller Fischerei auf bestimmte hochwertige Speisefisch- oder Krebsarten zu kombinieren? Können Windparks in ökologisch besonders wertvollen Gebieten wie Biodiversitätshotspots den Naturschutz fördern?

Weitere Informationen: www.thuenen.de/podcast/2-raumnutzung-in-meeren/

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